Wichtelweihnacht »Glaube und Nichtglaube«
4. Dezember 2017 | »Blog«
Schon letztes Jahr wollte ich für meinen Sohn in der Vorweihnachtszeit ein neues Ritual schaffen: eine Wichteltür sollte zur Adventszeit bei uns einziehen und der dazugehörige Weihnachtswichtel uns mit kleinen Anekdoten, Keksen und viel Phantasie die Vorweihnachtszeit noch schöner machen. Die damals schon sehr fortgeschrittene Schwangerschaft hat mich dann aber 2016 davon abgehalten und ich hab es auf dieses Jahr vertagt.
Eine easypeasy Bastelanleitung zu einer – wie ich finde sehr süssen – Wichteltür findet ihr auf dem wunderbaren DIY Blog von Christin http://www.pfefferminzgruen.blogspot.de
Nachdem ich eifrig und voller Vorfreude gebastelt habe, bestellte ich auch das von ihr empfohlene Buch “Weihnachtsfest im Wichtelwald” und in der Nacht zum 1. Dezember ist also der Wichtel samt seiner Tür bei uns eingezogen. Ich war entzückt und gespannt, was mein fünfjähriger Sohn wohl davon halten möge. Morgens kam er wie immer in mein Bett zum Kuscheln und wir sprachen über den Inhalt des ersten Säckchens seines Adventskalenders….kein Ton zu einer Wichteltür kam über seine Lippen. Vielleicht hatte er sie noch nicht entdeckt?
Nach dem Aufstehen wickelte ich meine Tochter im Kinderzimmer und sah wie er in der Nähe der Wichteltür rumhüpfte und immer drauf schaute. Keine Reaktion. Ich fragte ihn, was das denn sei und ob er die Tür schon gesehen habe? Er schaute mich verständnislos an und sagte “Aber Mama, das hast du doch da angeklebt”.
Aus, vorbei der ganze Wichtelzauber! Ich musste mir das Lachen und auch ein bisschen das Entsetzen verkneifen und fragte ihn, wie er denn darauf komme? “Das sieht man doch Mama, die Tür lässt sich gar nicht öffnen und ausserdem gibt es überhaupt keine Wichtel.”
Ich fühlte mich ertappt, musste lächeln und erwiderte “Wichtel gibt es, wenn man dran glaubt. Es ist wie mit den Engeln.”Mittlerweile beim Lego bauen angekommen, antwortete mein Großer “Also, ich glaub nicht dran, aber du musst nicht enttäuscht oder traurig sein, ich finde die Tür und alles sehr schön! Ehrenwort Mama.”Ich gab zu, dass es meine Idee war und mit einem Flüsterton nahm ich ihn beiseite und fragte, ob er mir nächstes Jahr helfen würde, seiner kleinen Schwester die Wichtelgeschichte zu erzählen und das Spiel mitzuspielen. Er nickte eifrig und seine Augen strahlten voller Vorfreude, mir helfen zu dürfen.
Mein Fazit: Mit fünf Jahren haben Lego Ninjago, Paw Patrol und Star Wars (noch nicht geschaut, aber seltsamerweise für toll befunden) wohl schon so weit ernüchtert, dass die Wichtel “Babykram” zu sein scheinen.
Mein Mamaherz blutet ein wenig, aber ich hab ja noch meine Kleine, die wird nächstes Jahr zwei und da ist es bestimmt nicht zu spät, um dieses Weihnachtsritual für unsere Familie einzuläuten. Mein Sohn wird eben immer größer & pfiffiger, untersucht alles, spielt gerne Detektiv und bildet sich seine eigene Meinung. Ich finde das ganz ganz wunderbar. Es ist ein leiser Abschied vom Kleinkind zum Kind. Ein wenig zu endgültig – aber gut.
Im #momlife ist eben nicht immer alles wie bei Bullerbü und wollte ich diese kleine Anekdote mit euch teilen.
Alles Liebe für euch
– mit oder ohne Weihnachtswichtel –
und eine tolle Adventszeit.